In dem Spannungsfeld zwischen älterer Bauerschaft und modernem Wohnort sowie Stadtnähe und dem nach eigener Identität sucht die Dorfgemeinschaft den Weg der Kommunikation. Der Ortsbürger- und Heimatverein Ofen sieht sich hier als Drehscheibe und Integrationsplattform aller bürgerschaftlichen Aktivitäten, wie er selber formuliert. „Wir pflegen Traditionen und sind offen für Neues, dabei stehen wir für Offenheit und Berechenbarkeit im Miteinander“ Dieses Motto ist im förmlichen Leben sowohl im sozialen und kulturellen Bereich als auch im dörflichen Entwicklungsprozess zu erkennen. Koordiniert, aber auch motiviert durch den Ortsbürgerverein hat sich die Ofner Dorfgemeinschaft auf den Weg gemacht, die eigene Zukunft zu gestalten. Schon 1993 hat es einen Dorfentwicklungsplan Ofen gegeben, der gewisse Ziele für die Dorfentwicklung Ofen formuliert hat.

Diese Ziele sind auf ihren Erreichungsgrad überprüft worden, um weitere ergänzt und mit einem Grundtenor versehen worden.

Die Ofener möchten ihre sich eigene Identität bewahren und weder optisch noch in der Struktur Teil der Stadt Oldenburg werden. Zwar musste hingenommen werden, dass die Gastwirtschaften im Zentrum bei der Schule aufgegeben wurden. Das Erbe des Friedrich Hempen hat es aber ermöglicht, hier ein Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Außerdem ist hier ein Café entstanden und der Ofener Krug ist als solcher erhalten geblieben, dh. die Räumlichkeiten können für Feiern angemietet werden. Dadurch hat sich zumindest für die dörflichen Aktivitäten ein gewisses Zentrum entwickelt, das über die Umgestaltung der Hermann-Ehlers-Straße dann sehr harmonisch  mit dem wirtschaftlichen und kirchlichen Zentrum von Ofen verbunden ist.

Auch inhaltlich hat sich eine eigene Identität entwickelt. Immer mehr Ofener setzen sich für das Heimatdorf ein, investieren in die dörflichen Strukturen, schaffen Infrastrukturen wie Kindertagesstätten, einen Hort, engagieren sich in den Vereinen oder für Veranstaltungen. Dieser Identifikationsprozess  ist in den 50 Jahren Ortsbürgerverein und vielleicht auch mit Hilfe der Teilnahme am Dorfwettbewerb enorm vorangeschritten. Welche innere Stärke diese Dorfgemeinschaft bereits entwickelt hat zeigt die Auseinandersetzung rund um die Schaffung des Asylantenwohnheims am Rande von Oldenburg

Der stetige Wunsch nach Kommunikation und Einbeziehung bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Lösungen wurde nicht immer von den Verantwortlichen gehört und als Protest gedeutet. Davon haben sich die Ofener nicht irritieren lassen, sondern sie haben das getan, was sie angekündigt haben, die Menschen trotz der vorher diskutierten Problempunkte offen und herzlich empfangen, so wie es Ammerländer Sitte ist, und mit den Betreibern des Asylantenwohnheims das Gespräch gesucht. Hier ist dann gelungen, was in dem gesamten Prozess gefehlt hat. Über die Kommunikation ist ein gutes Miteinander entstanden – ein Umgang der beispielhaft ist und eben die besondere Stärke der Ofener Gemeinschaft zeigt.   

Ein wichtiger Bestandteil des Ofener Leitbildes sin die demokratischen Werte und der Lebensraum. Gerade diese Aspekte werden auch im schulischen Leben berücksichtigt und somit das aufgegriffen, was im Dorf gelebt wird. Die Eigenverantwortung der Kinder wird über Streitschlichter und Schülerrat unterstützt. Die Tätigkeit als Jungimker, die Teilnahme an „Jugend forscht“ und an anderen Olympiaden und an anderen Disziplinen geben den Kindern die Möglichkeit, ihre Stärken zu entdecken und führen zu einem hohen Maß an Zufriedenheit der Kinder mit ihrer Schule und ihrem Dorf.